Sonntag, 21. März 2010

DIE BESTEN COMICVERFILMUNGEN ALLER ZEITEN!


Eine Hommage an die Verfilmung eines Comics ist unweigerlich immer auch eine Hommage an den Comic selbst. Die visuelle Darstellung auf der Kinoleinwand kann noch so gut durchdacht, inszeniert und aufgebauscht sein; floppte einst der Graphic Novel, so ist der Film in aller Regel - wenn er es denn überhaupt in die Kinos schafft - zum Scheitern verurteilt. Ich erwähne das an dieser Stelle nicht, weil ich mit der Vergabe der Silbermedaille einen Film ehren möchte, der trotz einer lausigen Comicvorlage ein ganz hervorragender geworden ist. Vielmehr sehe ich es als meine Pflicht, den begeisteren Zuschauern ins Gedächtnis zu rufen, dass einer genialen Comicverfilmung immer auch ein genialer Comic vorausgegangen ist. Und das ist definitiv der Fall bei Platz 2 der besten Comicverfilmungen aller Zeiten...

2. Batman Begins/The Dark Knight.

Nach reiflicher Überlegung machte für mich nur eines Sinn: Die beiden Filme sind so eng in einander verstrickt, leben de facto in reiner Symbiose und könnten ohne den jeweils anderen nicht existieren; genau aus diesen Gründen habe ich mich dazu durchgerungen, den begehrten 2. Platz des Rankings doppelt zu vergeben! An den 2005 erschienenen Batman Begins und an seine Forsetzung, The Dark Knight, die 2008 die internationalen Kinogäste in helle Aufregung versetzte.
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Gotham City. Stadt der Verbrechen, Hochburg der Korruption.
Das engmaschige Netz aus Betrug, Verrat und krummen Geschäften lernt der kleine Bruce (Gus Lewis) bereits im zarten Kindesalter am eigenen Leib kennen, als seine Eltern bei einem Überfall getötet werden und ihn als Vollwaisen zurücklassen. Überfordert mit dem mächtigen Familienimperium Wayne Enterprise, an dessen Führung ihn sein Butler und Schutzbeauftragter Alfred (Michael Caine) heranführen soll, flieht er noch als Heranwachsender nach Asien. Dort wird er in die geheimen Künste der Ninja eingeweiht und lernt, seine angestauten Ängste und Schuldgefühle zu kontrollieren und gegen das Böse einzusetzen. Nach einigen Jahren Abstinenz kehrt Bruce Wayne (Christian Bale) zurück nach Gotham City, um - mit der tatkräftigen Unterstützung Alfreds und seiner firmeneigenen Rüstungstechnologie, sowie seines persönlichen Rüstungsexperten Lucius Fox (Morgan Freeman) - den Bewohnern der Stadt als Batman neue Hoffnung zu geben.

Nachdem sich im ersten Teil der schurkische Psychiater Scarecrow (Cillian Murphy) sowie Batman's eigener Ausbilder Ra's Al Ghul (Liam Neeson) Gotham's neuem Ritter in den Weg gestellt haben, muss er es in The Dark Knight mit einem Gegner aufnehmen, der neue Maßstäbe setzt. Post mortem für die beste Nebenrolle mit einem Oscar ausgezeichnet, begeistert der leider viel zu früh verstorbene Heath Ledger die Zuschauer auf der ganzen Welt als Joker, der Gotham in erneutes Chaos und Anarchie stürzen sehen möchte.

Die Batman-Reihe schafft es unglaublich gut, zwischen dem utopischen Comic-Plot und dem Anspruch, eine realistische Geschichte zu erzählen, die richtige Balance zu halten. Anders als die früheren Verfilmungen der 90er Jahre (damals zum Beispiel mit Danny DeVito in der Rolle des Penguin) oder jenen der Jahrzehnte davor, löst sich Batman unter der Regie von Christopher Nolan von seinem Nerdy-Image. Der Star aus dem DC Comic Verlag spricht heute eine viel größere Bandbreite von Menschen an, als das noch vor 20, 30, 40 oder 50 Jahren der Fall war. Die Themen mit wirklicher moralischer Tragweite geraten unter der Anweisung des britischen Regisseurs viel stärker in den Fokus, das verrucht-vermoderte Gotham ist Schauplatz von Delikten, die in unserer realen Welt ebenso alltäglich geworden sind. Das Rechtssystem ist infiltriert von Geld und Macht der Unterwelt, einem Netz aus Angst und Terror, das sich durch die ganze Stadt zieht.

Rein handwerklich gesehen ist The Dark Knight der bessere der beiden Filme. Die geschickte Verstrickung des zwiegespaltenen TwoFace/ Harvey Dent (Aaron Eckhart) mit der Geschichte des Jokers, ist eine wahre Meisterleistung, die in diesem Genre seinesgleichen sucht.
Den einzig bitteren Beigeschmack lieferte mir im Kino nur die Tatsache, dass man die im ersten Teil so liebgewonnene Katie Holmes in der Rolle der "Rachel Dawes" durch Maggie Gyllenhaal ersetzt hatte. Es klingt banal, aber tatsächlich stieß ich bei Unterhaltungen mit anderen Liebhabern der Batman-Serie immer wieder auf die gleiche Kritik: "Wer zur Hölle ist Schuld daran, dass man Katie's Rolle neu vergab?"

Andere Schauspieler sorgten zwar für nicht ganz so großen Trubel wie Heath Ledger oder eben Katie Holmes, den Respekt der Zuschauer haben sie sich aber genauso sehr verdient: Die Rede ist zum Beispiel vom bereits beiläufig erwähnten Cillian Murphy, der zunächst als brilliantes Psychologie-Genie (Jonathan Crane alias 'Scarecrow') und später dann als einweisungsreifer Irrer mit ansehnlichen schauspielerischen Darbietungen für Furore sorgt.


Batman Begins sowie The Dark Knight sind insgesamt 280 Minuten geballter, hochklassiger Erzählung, verpackt in einer mystisch-metaphorischen Hülle, die man am besten in einem Rutsch über sich ergehen lässt. Vor allem durch die Tiefe der Dialoge, Charaktere und ihrer Hintergrundgeschichten, fällt das Abtauchen in die Welt Gotham's besonders leicht. Platz 2 der besten Comicverfilmungen aller Zeiten!

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